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Blogserie Nervensystem im Fokus (Teil 3): Stille Entzündungen – Ursachen, Symptome und natürliche Gegenstrategien

  • Autorenbild: Milena Matter
    Milena Matter
  • 23. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Diese Blogserie nimmt dich mit auf eine Reise durch das Nervensystem. Sie zeigt, wie du Stress besser verstehst, gezielt regenerierst und deine innere Balance stärkst – im Sport, im Alltag und in besonderen Lebensphasen.


Was hat das Nervensystem mit Entzündungen zu tun?

Wir alle kennen akute Entzündungen: Schmerz, Schwellung, Rötung, Fieber. Sie sind ein Zeichen dafür, dass unser Immunsystem aktiv ist – um eine Verletzung oder Infektion zu bekämpfen. Was viele nicht wissen: Es gibt auch stille Entzündungen. Sie verlaufen unbemerkt, ohne klare Symptome und belasten den Körper oft dauerhaft.


Flamme vor schwarzem Hintergrund – Symbol für stille Entzündungen, Stressbelastung und die Aktivierung des Nervensystems

Was sind stille Entzündungen?

Stille Entzündungen – auch bekannt als „silent inflammation“ oder niedriggradige Entzündungen (low-grade inflammation) entstehen, wenn das Immunsystem dauerhaft leicht aktiviert ist – ohne akuten Anlass. Dabei werden ständig entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine) freigesetzt, die das Gewebe auf subtile Weise schädigen können. Diese Form der Entzündung gilt heute als Mitverursacher vieler chronischer Erkrankungen – etwa Herz-Kreislauf-Problemen, Autoimmunerkrankungen, hormonellen Dysbalancen oder Erschöpfungssyndromen.


Dauerstress – ein unterschätzter Entzündungsverstärker

Was hat das mit dem Nervensystem zu tun? Sehr viel. Chronischer Stress aktiviert dauerhaft den Sympathikus – unseren inneren „Aktivierungsmodus“. In der Folge schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus: zunächst Adrenalin, später auch Cortisol. Bleibt der Stress bestehen, kann der Cortisolspiegel über längere Zeit erhöht bleiben – und genau das wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus. Das bedeutet:

  • Der Körper bleibt im „Alarmzustand“

  • Die Verdauung wird gehemmt (und damit die Immunbalance im Darm gestört)

  • Regeneration und Zellreparatur kommen zu kurz

  • Entzündliche Prozesse werden begünstigt

Stress verändert also nicht nur unser Befinden – sondern wirkt direkt auf den Körper und kann stille Entzündungen verstärken.


Wenn Regulation fehlt

In einem gesunden Nervensystem schaltet der Körper nach Aktivität wieder zurück in die Regeneration: Der Parasympathikus (insbesondere der ventrale Vagus) wird aktiv, Entzündungsprozesse klingen ab, der Körper reguliert sich selbst. Fehlt dieser Wechsel – z. B. durch Dauerstress, innere Unruhe oder emotionale Überforderung – bleibt der Organismus in einer Art „Daueralarm“.

Die Folge: Selbst kleine Reize können entzündliche Reaktionen auslösen oder verstärken – ganz ohne Infektion.


Symptome, die auf stille Entzündungen hindeuten können:

  • Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung

  • Gelenk- oder Muskelschmerzen ohne Befund

  • Konzentrationsprobleme („brain fog“)

  • Hautprobleme, Reizdarm, Zyklusbeschwerden

  • Häufige Infekte, schlechte Wundheilung

  • Depressive Verstimmungen oder Stimmungsschwankungen

Natürlich sind diese Symptome unspezifisch – doch sie zeigen, wie eng Körper und Nervensystem zusammenhängen.


Was hilft?

Der Schlüssel liegt oft nicht in noch mehr Aktivität – sondern in echter Regulation. Wenn der Körper wieder lernt, aus dem Stressmodus in die Ruhe zu wechseln, können entzündliche Prozesse abklingen. Dazu braucht es Impulse, die Sicherheit, Verbindung und Entlastung auf mehreren Ebenen ermöglichen.


Hilfreich sind z. B.:

  • Körpertherapien, die das vegetative Nervensystem regulieren (z. B. Craniosacraltherapie, Sympathikustherapie, Reflexzonen).

  • TEN-Methoden, die den Stoffwechsel entlasten und die körpereigene Regulation fördern – wie ausleitende Verfahren, Phytotherapie (z. B. entzündungshemmende oder stoffwechselanregende Heilpflanzen) und Ordnungstherapie mit Fokus auf Lebensrhythmus, Schlaf und Reizreduktion.

  • Schüsslersalze, die gezielt bei chronischen Entzündungsprozessen unterstützen können.

  • Sanfte Bewegung, die nicht überfordert, sondern rhythmisch und wohltuend wirkt (z. B. Spaziergänge).

  • Atemübungen zur Aktivierung des ventralen Vagus.

  • Achtsamkeit und soziale Verbindung, die inneres Erleben regulieren und Sicherheit vermitteln.

  • Sichere, strukturierte Umgebungen, die Orientierung geben und den Stresspegel senken.


Die gute Nachricht

Stille Entzündungen sind nicht stumm – der Körper spricht, oft sehr fein. Wenn wir lernen, diese Signale ernst zu nehmen, können wir gegensteuern.


 

 
 
 

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Der Klient:in verpflichtet sich, mich über allfällige Medikationen, Verletzungen, körperliche Beschwerden und Schwangerschaft zu informieren. Meine Behandlung ersetzt keine ärztliche Konsultation, bzw. medizinische Therapie. Ich stelle keine Diagnose und gebe keine Heilversprechen ab.

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