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Blogserie Nervensystem im Fokus (Teil 2): Parasympathikus aktivieren – Techniken für Entspannung, Regeneration und innere Ruhe

  • Autorenbild: Milena Matter
    Milena Matter
  • 14. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Diese Blogserie nimmt dich mit auf eine Reise durch das Nervensystem. Sie zeigt, wie du Stress besser verstehst, gezielt regenerierst und deine innere Balance stärkst – im Sport, im Alltag und in besonderen Lebensphasen


Warum Entspannung nicht gleich Entspannung ist – und wie wir echte innere Sicherheit stärken

Im ersten Teil dieser Serie ging es darum, wie der Sympathikus – unser innerer „Antrieb“ – durch den modernen Lebensstil dauerhaft aktiviert wird. Doch unser Nervensystem hat auch einen Gegenspieler: den Parasympathikus. Er sorgt für Entspannung, Regeneration und Heilung. Doch auch hier lohnt sich ein differenzierter Blick.


Schlafende Katze eingerollt auf dem Sofa – Symbol für Entspannung, Parasympathikus, innere Sicherheit und Regeneration

Parasympathikus ist nicht gleich Parasympathikus

Lange Zeit galt das autonome Nervensystem als zweigeteilt: Sympathikus (Aktivierung) vs. Parasympathikus (Beruhigung). Die Polyvagaltheorie von Stephen Porges zeigt jedoch: Es gibt zwei parasympathische Zweige – mit ganz unterschiedlicher Wirkung.

  • Ventraler Vagus – steht für Sicherheit, soziale Verbundenheit und echte Regulation. Wenn dieser Teil aktiv ist, fühlen wir uns ruhig, präsent und lebendig.

  • Dorsaler Vagus – steht für Rückzug und Schutz bei Überforderung. Ist er überaktiv, fühlen wir uns wie „abgeschaltet“: antriebslos, erstarrt, leer oder emotional distanziert.

Das Ziel ist also nicht irgendeine Entspannung – sondern ein Zustand von innerer Sicherheit, bei dem der ventrale Vagus aktiviert ist. Nur dann kann unser Körper wirklich regenerieren.


Wenn das Nervensystem nicht mehr flexibel ist

Ein gesunder Wechsel zwischen Aktivierung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus, ventraler Vagus) hält uns im Gleichgewicht. Wird dieser Wechsel blockiert, entstehen typische Stressmuster – abhängig davon, welcher Teil dominiert.


Sympathikus-Überaktivierung – Daueranspannung und Getriebenheit

  • Gefühl, ständig unter Strom zu stehen

  • Muskelverspannungen, Herzklopfen, flache Atmung

  • Schlafprobleme trotz Erschöpfung

  • Reizbarkeit, Ungeduld, Gedankenkreisen

  • Verdauungsbeschwerden (z. B. Reizdarm)

Der Körper bleibt im „On-Modus“ – selbst wenn längst keine akute Gefahr mehr besteht.


Dorsaler Vagus – Schutz durch Rückzug

  • Antriebslosigkeit, innere Leere, emotionale Taubheit

  • „Nicht fühlen wollen“, Erstarrung

  • Rückzug aus Beziehungen

  • Gefühl der inneren Isolation oder Abkopplung vom Leben

Diese Reaktion tritt auf, wenn Stress zu lange anhält. Der Körper zieht sich zurück – wie eine Notbremse, um sich zu schützen.


Was fehlt: Regulation über den ventralen Vagus

Der ventrale Vagusnerv ist jener Teil des Parasympathikus, der es uns ermöglicht, in Verbindung zu bleiben – mit uns selbst und mit anderen. Er ist aktiv, wenn wir uns sicher fühlen. Dann ist Regeneration möglich, echte Entspannung, sozialer Kontakt, kreative Offenheit und emotionale Verarbeitung.

Wenn die Regulation über diesen Teil des Nervensystems gestört ist, fällt es schwer, aus Stress oder Rückzug wieder herauszufinden. Es fehlt die innere Sicherheit, die es braucht, um flexibel zu reagieren.


Was stärkt die Regulation?

Die gute Nachricht: Das Nervensystem ist lernfähig. Durch gezielte Impulse können wir wieder mehr Balance und Flexibilität schaffen – zum Beispiel durch:

  • Atemübungen, die den ventralen Vagus aktivieren

  • Berührungen, Wärme und Nähe

  • Körpertherapien, die das autonome Nervensystem ansprechen (z. B. Craniosacraltherapie, Sympathikustherapie, NPSO, LOM)

  • soziale Verbindung und sichere Beziehungen

  • sichere, strukturierte Umgebungen

  • Routinen, die Orientierung geben

  • achtsame Bewegung wie Yoga, Qi Gong oder langsames Spazieren


Im Zentrum steht dabei nicht nur das Ziel, „zu entspannen“, sondern das Wiedererlangen von Regulationsfähigkeit. Denn nur wenn unser Nervensystem zwischen Spannung und Entspannung wechseln kann, bleiben wir gesund und seelisch widerstandsfähig. Wenn wir uns sicher fühlen – im Körper, in Beziehungen, im Leben – kann unser System heilen.


Sanfte, regulierende Impulse können dem Nervensystem helfen, wieder in seine natürliche Balance zu finden. Methoden wie Craniosacraltherapie, Sympathikustherapie, lösungsorientierte Körperarbeit, NPSO oder Lösungsorientiertes Malen (LOM) sprechen gezielt das autonome Nervensystem an. Sie fördern Sicherheit, Präsenz und ein neues Körpergefühl – oft still, subtil und doch tiefgreifend. Auf diese Weise entsteht Raum für Regeneration, innere Stabilität und Selbstregulation.


 
 
 

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