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Blogserie: Vom Misserfolg zum Lernmoment – Resilienz entwickeln im sportlichen Alltag (Teil 1)

  • Autorenbild: Milena Matter
    Milena Matter
  • 26. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen


Rückschläge gehören zum Sport wie das Atmen zum Leben. Aber wie gelingt es, aus Frust neue Kraft zu schöpfen? In dieser Blogserie zeige ich, wie Athlet:innen lernen können, mit Misserfolgen umzugehen, innere Stärke zu entwickeln und ihren Weg mit mehr Vertrauen weiterzugehen.

Die Serie umfasst drei Teile:



Misserfolge neu denken – Warum Scheitern zum Sport dazugehört


„Ich verliere nie. Entweder ich gewinne oder ich lerne.“– Nelson Mandela


Dieses Zitat begleitet mich schon lange – nicht nur als Sportpsychologin, sondern auch als ehemalige Leistungssportlerin. Es bringt auf den Punkt, was im Sport (und im Leben) oft zu kurz kommt: Lernen statt bewerten. Wachsen statt sich kleinmachen.

Denn: Misserfolge sind nicht das Gegenteil von Erfolg – sie sind Teil des Weges.

 

Zwei Füße in roten Turnschuhen steigen eine blaue Treppe hinauf – Symbol für Lernen aus Misserfolgen, persönliches Wachstum und mentale Stärke im Sport.

🔹 Warum Scheitern dazugehört


Im Sport wird Leistung gemessen, verglichen, bewertet. Doch wer nur auf Sieg oder Niederlage schaut, verliert schnell den Blick fürs Wesentliche: die Entwicklung.

Kein:e Athlet:in wird geboren mit mentaler Stärke, Resilienz oder perfekter Technik. Diese Qualitäten wachsen – oft gerade durch Rückschläge.


Was wir als „Scheitern“ empfinden, sind häufig genau die Momente, in denen wir:

  • unser Potenzial erkennen (und seine Grenzen verschieben)

  • lernen, mit Druck umzugehen

  • neue Strategien entwickeln

  • uns neu ausrichten

 

🔹 Die innere Haltung entscheidet

Ob wir nach einem Misserfolg resignieren oder daraus lernen, hängt stark mit unserer inneren Haltung zusammen – und damit, was uns im Kern antreibt.


In der Sportpsychologie sprechen wir vom Leistungsmotiv – also der Frage: Warum streben wir überhaupt nach Leistung?


Laut der Theorie von John W. Atkinson (1957) zeigen sich zwei grundlegende Ausprägungen:


Hoffnung auf Erfolg: Die Motivation entsteht aus dem Wunsch, eine Herausforderung zu meistern, sich zu verbessern oder etwas zu erreichen. Misserfolge werden als Lernchancen gesehen.


Furcht vor Misserfolg: Die Motivation entsteht aus der Angst zu scheitern, zu enttäuschen oder schlecht dazustehen. Fehler wirken entmutigend und können zu Vermeidungsverhalten führen.


Ob wir eher von Hoffnung oder von Angst gesteuert sind, beeinflusst massgeblich unseren Umgang mit Rückschlägen – und damit auch unsere langfristige Entwicklung im Sport.


Diese Haltung hängt eng mit dem sogenannten Mindset zusammen – dem inneren Selbstbild, das wir über unsere Fähigkeiten und unsere Lernfähigkeit haben.


Die Psychologin Carol Dweck unterscheidet zwei grundlegende Denkweisen:


• Fixed Mindset (statisches Selbstbild): „Ich bin einfach nicht gut genug.“ Fähigkeiten gelten als festgelegt. Fehler bedeuten Scheitern und bedrohen das Selbstwertgefühl.


Growth Mindset (wachstumsorientiertes Selbstbild): „Ich kann dazulernen.“ Fähigkeiten gelten als entwickelbar. Fehler und Rückschläge gehören zum Prozess – und sind willkommen.


Wer mit einem Growth Mindset unterwegs ist und von Hoffnung auf Erfolg geleitet wird, kann Misserfolge anders einordnen: als Gelegenheit, zu wachsen, sich auszuprobieren, zu lernen. 


Beides – Mindset und Leistungsmotiv – lässt sich bewusst trainieren. Der erste Schritt ist oft die ehrliche Frage an sich selbst:


Was treibt mich im Sport an – die Lust, besser zu werden, oder die Angst, zu versagen?


Mentale Stärke ist kein Zufall – sie wächst mit jedem Moment, in dem wir nicht aufgeben, sondern dranbleiben, hinterfragen und weitergehen. 


 
 
 

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Der Klient:in verpflichtet sich, mich über allfällige Medikationen, Verletzungen, körperliche Beschwerden und Schwangerschaft zu informieren. Meine Behandlung ersetzt keine ärztliche Konsultation, bzw. medizinische Therapie. Ich stelle keine Diagnose und gebe keine Heilversprechen ab.

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